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Effizient gärtnern: Das beste aus allen Methoden (Teil 1) - MULCH!

Viele von uns versuchen, dem eigenen Grün ein bisschen mehr Essbares zu entlocken. Und es gibt nahezu unüberschaubar viele Methoden, Tipps, Ideologien, Bücher und Videos zum Thema. Ich starte hiermit eine Reihe der besten Tipps für effizientes, d.h. aufwandreduziertes, aber wirkungsvolles Gärtnern mit maximaler Ernte. Da unser Boden die Basis unserer Ernte bildet, starten wir mit dessen Pflege. Mulch it, Baby!



Mulchen ist den meisten Gärtnern wohl ein Begriff. Kaum ein Tipp ist einfacher umzusetzen, günstiger, spart so viel Zeit und schafft so einen beeindruckenden Effekt im Beet.

Ein super wichtiges Grundprinzip der Natur ist, dass Boden niemals nackig sein will. Das ist genau das, was dem konventionellen Gärtner das Leben so schwer macht. Die sorgsam ausgemessenen und zu einheitlichen Krümmeln gerechten Beetreihen werden von rebellierenden "Un"krauthorden heimgesucht. Und egal, wie oft der Gärtner sich immer neu bewaffnet auf Knien und Händen aufmacht, um das Überl samt Wurzel auszumerzen - es kommt immer wieder.


Seine Mission: Leben. Klar, der einzelne Samen will eine Pflanze werden, aber auch im größeren Sinne ist das Leben, die Lebendigkeit des Bodens das ewig angestrebte Ziel. Auch in der "wilden" Natur außerhalb des Gartenzauns funktioniert das System so. Brach liegende Erde muss schnellsmöglich bedeckt werden.

Es ist eigentlich ganz einfach. Als Mulch eignet sich in erster Linie natürlich organisches Material. In erster Linie bieten sich hier an: chts wächst, verliert die Ressource Boden drastisch an Qualität und gleichzeitig wird die vorhandene Möglichkeit, Biomasse zu eregen, nicht genutzt. Alles Mist (wobei: eben leider nicht). Also werden fleißig Samen sowie tote Biomasse verteilt, auf dass kein Fleckchen fruchtbaren Bodens frei bleibe.

Im Garten sind die Vorteile also:

Weniger Gießen, weniger Beikrautwuchs, mehr Nährstoffe, generell ein viel besserer Boden, Ausweitung der Pflanzsaison, gezielte Bodenpflege an bestimmten Bedürfnissen orientiert.

Es ist also gar nicht so schwer. Als Mulch eignet sich in erster Linie natürlich organisches Material. In erster Linie bieten sich hier an:

1. Grünmulch/ Gründüngung Am Beispiel der Natur: Eine Leguminosenmischung oder Klee oder auch einfach essbare Lückenfüller in ungenutze Beete säen. So bleibt das Beet immer grün, das sieht toll aus und die Gründüngung kann einfach (vor'm Aussamen!) locker eingearbeitet werden, wenn der Platz wieder für Gemüse gebraucht wird oder einfach abgeerntet und verspeist. Eine wunderschöne Mischung wächst aktuell in unserer Nachbarschaft:



2. Heu/ Stroh Das kennt ihr ja vom Erdbeeranbau. Heu oder Stroh sind in der Landwirtschaft beliebte Mulchmaterialen, schnell verfügbar, ein billiges Abfallprodukt. Für die Struktur des Bodens und zum Schutz für die oben auf liegenden Früchte eignet sich dieser Mulch gut, allerdings ist das Material stickstoffarm und sollte ergänzt werden. Ein weiterer Nachteil ist die Schneckenverträglichkeit. Deswegen gerne mit Hackschnitzeln mischen, die mögen Schnecken gar nicht oder einen guten Schneckenschutz anbringen. 3. Grasschnitt

fällt in den meisten Gärten an und da wir den Rasen angesichts von Dürre und Artenarmut gar nicht mehr unbedingt wollen, ist ein gezieltes Abtragen der Nährstoffe sowieso sinnvoll. Der Rasen wird so langfristig zur artenreichen, wunderschön blühenden Magerwiese und das Beet kriegt, was es braucht: Dünger und Mulch! Aber Achtung: Nicht mehr als 5 cm mulchen, sonst matscht das Gras zusammen und gammelt, statt ordentlich und schnell zersetzt zu werden. Oder aber ihr lasst das Gras kurz antrocknen, was im Sommer ja gut geht, dann wird auch nichts matschig, faulig, klebrig.


3. Laub, das Gold des Gärtners In jedem Garten, in dem es Pflanzen gibt, fällt irgendwann Grünschnitt und Laub an. Perfekt! So macht es die Natur auch, der Baum düngt sich selbst. Also: Optional einmal mit dem Rasenmähre über's Laub fahren, damit die Zersetzung flotter geht, das Ganze mit etwas Grasschnitt mischen und ab auf's Beet. Es gibt kaum einen wertvolleren Kompost als den, der aus Laub entsteht. Direkt unter deinen Pflanzen.




4. Tiereinstreu/ Tiermist Manche Pflanzen brauchen etwas mehr Nährstoffe als andere. Für Starkzehrer oder einen sehr nährstoffarmen Boden eignet sich deshalb benutztes Tierstreu sehr gut. Das besonders stickstoffhaltige Material gibt schneller und mehr Nährstoffe ab als die oben genannten Mulcharten und ist der perfekte Langzeitdünger. Besonders beliebt: Hühner- und Kleintiermist. Wir nehmen der Nachbarsfamilie ab und zu einen Sack Meerschweincheneinstreu ab und das Gemüse liebt es.

Wichtig dabei ist, auf ein ausgewogenes Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis zu achten. Aber keine Sorge - das ist keine Wissenschaft. Wir müssen nur braunes, totes Material mit grünem, frischem mischen. Denn während ersteres dem Boden Stickstoff entzieht, gibt die Zersetzung von letzterem Stickstoff ab. Alles außer Heu (und reinem Tiermist) mulchen wir +10cm hoch, damit die Beikräuter auch wirklich keine Chance haben und die Verdunstung rigoros gestoppt wird. Zum Ausäen von Gemüse im Beet muss die Mulchschicht beiseite gezogen werden. Auch im zeitigen Frühjahr empfiehlt es sich, den Mulch zur Seite zu packen, wenn sich die Erde früh erwärmen soll - wenn ihr erst später in die Gartensaison startet, dann bleibt die Schicht natürlich, wo sie ist. Vorgezogene Babypflänzchen können gut in den Mulch gesetzt werden. Gegebenenfalls einfach ein kleines Loch buddeln, damit Erdkontakt besteht. Wenn der Mulch allerdings zu einem großen Teil aus Mist besteht, dann bitte nur Starkstarkzehrer einsetzen, Kürbisse zum Beispiel vertragen das gut, alle anderen verbrennen sich die empfindlichen Wurzeln. Mulchen eignet sich im Übrigen auch sehr gut zur Beetvorbereitung ohne schädliches Umgraben (Bodenschichten durcheinander bringen, Microorganismen abtöten, ihr wisst schon). Einfach eine dicke Schicht Heu, Pappe, Laubhäcksel o.ä. auf die gewünschte Fläche aufbringen und je nach Geduld und Mulchart sofort bepflanzen (zum Googeln: "Heukartoffeln") oder im Herbst vorbereiten, den Mulch im Frühjahr entweder abtragen, sinnvollerweise aber eher einarbeiten und mit Komposterde aus dem heimischen Komposter oder dem regionalen Kompostierwerk bedekcne und loslegen. Viel Spaß beim Ausprobieren! Wer die nächsten Artikel zum Thema nicht verpassen will, darf sich gerne unten in meinen Mailverteiler eintragen. Es kommt aber nicht für jeden Artikel eine Mail, sondern nur ein paar Mal im Jahr, versprochen :)






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