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10 der einfachsten Permakultur- und Selbstversorger- Ideen und Tricks

Elemente kreativ zu nutzen, flexibel zu sein, keinen Abfall zu erzeugen und das Marginale zu nutzen sind wichtige Prinzipien der Permakultur. Wenn das nicht die Aufforderung für kreative Gartenhacks ist. Here we go:






1. Einer der bekanntesten, wichtigsten und multifunkionellsten Tricks: MULCH!

Mulch kann SO viel. Egal ob Heu, Stroh, Hackschnitzel, Grasschnitt, Laub, Hanfstreu, Pappe.... Er reduziert das Gießen auf ein Minimum, weil viel weniger Verdunstung stattfindet und schützt damit den Boden vor Austrocknung. Außerdem vor Erosion, unerwünschten Beikräutern und je nach Mulchmaterial sogar einigermaßen vor Schnecken (Holzhackschnitzel sind den kleinen Plagegeister zu kantig und hart). Er düngt gleichzeitig langfristig und trägt somit zum Humusaufbau bei. Er kann den Boden kühl halten, was zum Beispiel für Mini-Kiwis sehr wichtig ist und man kann anfallenden Gartenabfall dafür verwenden (nur bitte keine Beikräuter, die schon reife Samen tragen oder sich aus Wurzelfitzelchen weitervermehren, sonst war's das mit dem unkrautfreien Beet). Also: Ran an den Mulch!

2. Das Heubeet: Kartoffeln für Dummies und ein neues Beet gibt's mit dazu

20 cm gut angestampftes Heu auf die neue Beetfläche (nicht umgegraben, nicht irgendwie vorbereitet) auftragen und mit den Händen Setzlöcher formen. Darein kommen die Kartoffeln und nach ein paar Jahren (wenn die Schnecken fertig sind im Beet oder vorher, dann aber mit Schneckenkragen geschütz)t dann auch gerne große Gemüsepflanzen wie Kürbis und Zucchini. Gießen und Jäten war einmal und das Kartoffelernten war noch nie so einfach.



3. Das Kompostbeet: Mit Abfall gegen Unkraut und Umgraben

Auf den Rasen an der gewünschten Stelle eine Beetumrandung anbringen, die als Sperre gegen einwandernden Rasen dient, auf der so markierten Fläche Pappe auslegen und darauf eine dicke Schicht Komposterde aufbringen. Die kauft ihr am besten bei der Kompostierungsstelle vor Ort. Ist billig und regional. Unbedingt fragen, ob die Erde unkrautfrei ist (d.h. heiß genug kompostiert wurde, dass die unerwünschten Samen abgestorben sind). Fertig ist das Beet. Nachtrag: Guckt mal hier vorbei zum Thema Pappe in Beeten: https://www.permakultur.de/neuigkeit/das-problem-mit-dem-karton


4. Auf mehrjährige und selbstaussamende Pflanzen setzen. Is klar, ne? Macht einfach sooo viel weniger Arbeit. Unter Salaten, die man zur Blüte kommen hat lassen, kann man all die kleinen Babies als Schnittsalat ernten oder umsetzen. Asiasalate, Kräuter, Rukola, Kohl, Erdbeeren, Physalis, und viele weitere eignen sich dafür sehr gut. Mehrjährige müssen einfach einmal und nicht öfter gepflanzt werden. Nicht vorgezogen, abgehärtet, neu gesetzt. Und die Ernte steigt bei gut durchdachten Standort und Pflege von Jahr zu Jahr.



5. Wege beachten, alles Wichtige in Zone 1

Das ist ebenfalls sehr wichtig. Vielleicht haben einige von euch schon die Erfahrung gemacht, dass ihr die Wäsche öfter mal in der Maschine vergessen habt, als die noch im Keller drei Etagen unter der Wohnung stand. In der neuen Wohnung, in der die Waschmaschine im Bad steht, passiert das plötzlich nicht mehr. Woran liegt's? Eigentlich ein bisschen unangenehm, aber so ticken wir. Wir sind faul. Und wir vergessen im Alltag einfach auch Dinge, die wir nicht vor Augen haben. In der Permakultur wird deshalb zoniert. Von Zone 0, das bist du selbst, bis zu Zone 5, das ist die unberührte Wildnis in deinem Garten. In Zone 1 wird all das positioniert, was wir (mehrfach) täglich in irgendeiner Form Aufmerksamkeit von uns benötigen. Hier stehen Kleintierställe genauso wie das Intensivgemüse, das im Sommer dringend täglich gegossen werden muss. Also denkt bei einfach allem daran: Was weiter weg ist, wird vergessen. Erntezeitpunkte werden verpasst, Pflanzen vertrocknen, Wäsche gammelt in der Maschine, usw. Das Bild zeigt ein vermutlich klassich am Ende des Gartens positioniertes Gewächshaus. Psychologisch ungünstig. Egal, ob im Haushalt oder im Garten: Guckt euch eure wichtigsten Handgriffe und die Wege an. Platziert solche Elemente beieinander. Die Gemüsebeete können zum Beispiel am Weg entlang zum Kaninchegehege liegen, da muss man ja eh täglich hin. Die Kräuter wachsen bei den Mülltonnen oder in Kompostnähe - beides nah bei der Küche.


6. Tompinambur lockt Wühlmäuse - weg vom Gemüse

Wühlmäuse liiieben Topinambur. Das können wir uns zunutze machen, indem wir die tolle Knolle (nach müde kommt blöd!) in ein Eck pflanzen, das wirklich ganz weit weg vom Gemüse ist. Aber Achtung: Es braucht eine Rhizomsperre (mind. 40cm tief) oder regelmäßiges Drübermähen an Stellen, wo sie sich nicht weiter ausbreiten soll, um die Pflanze im Griff zu behalten.



7. Querbeetfuttern - es gibt viel mehr Essbares, als wir denken.

Nein, auch der hartnäckigste Rohkostliebhaber mag dem ein oder anderen Gierschfeld nicht beikommen, aber versuchen können wir es doch. Erstens kann man ganz, ganz viele Pflanzen, die scheinbare Unkräuter (Blödes Wort!) oder unbeachtete Randerscheinungen sind, essen und sie sind als unbezüchtete Wildsorten meist mega vitamin- und mineralstiffreich, teils mit Heilwirkung. Und zweitens kann man von vielen Gemüsesorten viel mehr essen als nur die Frucht und somit seine Erntemenge deutlich vergrößern. Karottengrün, Rote-Bete-Blätter, Kohlrabi-Blätter, Schnittlauchblüten,


8. Hecken, Steine, Wände, Spiegel, Wasser - Mikroklimata machen den Unterschied

Leider habe ich die Quelle nicht mehr gefunden, trotzdem fand ich die Zahl beeindruckend und möchte sie mit euch teilen. Ein Kollege von mir erwähnte mal, dass in einem Permakulturgarten im Jahresdurchschnitt 8°C (!) mehr als im Nachbarsgarten gemessen wurden. Da verwundern Sepp Holzers Pfirsiche auf 1100- 1500m Seehöhe doch kein bisschen. Ob die Südwand, die Trockenmauer oder einfach nur der kleine Teich - wärmespeichernde und -reflektierende Elemente können die Ernte immens erhöhen, indem sie Reifezeiten verkürzen und Anbauzeiten verlängern.



9. Wenn möglich und erwünscht: Lass dir von tierischen Freunden helfen.

Wer viel Platz und Zeit hat, und Freude an der Tierhaltung, der kann das Wunderschöne mit dem Nützlichen verbinden. Schweine sind DIE Helfer schlechthin, wenn es um die gärtnerische Neuerschließung von Boden geht. Innerhalb von Stunden erschaffen sie ein neues Beet. Laufenten helfen, Schnecken zu dezimieren, während Bienen für reiche Ernte und darüber hinaus für Honig sorgen. Weil 10 Tipps so schön rund sind, dieser hier als heimliche Nummer 11: Nicht nur Tiere eignen sich als Helfer, auch die Pflanzen selbst können einander wahnsinnig unterstützen. Den Begriff Mischkultur hat sicher jeder Gärtner schon gehört - wer es noch nicht versucht hat, sollte es dringend probieren!


10. Der Nicht-Tun-Garten: Lass die Natur machen - und lies doch mal oder mache Überschüssiges ein.

Buchtipps:

Masanobu Fukuoka: Der große Weg hat kein Tor


Der japanische Pionier in Sachen Permakultur und Einfachheit. Von ihm kommt der meist falsch übersetzte Begriff der Nicht-Tun-Landwirtschaft. Nein, es heißt nicht NichtS-Tun-Landwirtschaft. Hat er so ziemlich sicher nie gemeint, ergäbe ja auch gar keinen Sinn.
















Jonas Gampe: Letzter Ausweg Permakultur! Dringend empfehlenswerte Lektüre für alle Klimainteressierten und Größerdenker.



















Einmachtipps für Anfänger: Für allgemeine Tipps zum Haltbarmachen und viele tolle Rezepte guckt mal bei Marie vom Wurzelwerk vorbei: https://www.wurzelwerk.net/2020/07/04/haltbar-machen/ Kimchi: https://www.eat-this.org/veganes-kimchi/




Marmelade: Geht ganz einfach mit Gelierzucker oder für die Gesundheitsfreaks unter uns mit Agar-Agar, Datteln, Chia Samen und so weiter. Ecosia hilft!




Tee! Bringt so schnell so tolle Selbstversorgererlebnisse. Ob Brennessel, Zitronenmelisse, Salbei, Kamille oder Frauenmantel. Es gibt so unsagbar viele, sehr einfach zu kultivierende Teepflanzen. Und es ist so einfach, ein paar Büschel trocknen zu lassen und sich selbst mit Tee zu versorgen. Versucht es doch mal! Im kleinen Horror-Garten gibts einen super Artikel dazu: https://der-kleine-horror-garten.de/kraeutertee-selber-machen-rezepte/



Welche superduper Hacks und MustKnows habe ich hier nicht aufgezählt? Was hilft Dir im Garten am meisten?

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