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Musst-du-kennen-Staude: Die Fette Henne - Bienenmagnet, lecker, anspruchslos und wunderschön.

Die Faszination der Fetthenne (Sedum, Dickblattgewächs): Ein vielseitiger Schatz für den Natur- oder Waldgarten und die Permakultur

Hallo liebe Gartenfreunde! Hier teile ich mit euch die wunderbare Entdeckung, die ich in meinem - werdenden (die Schnecken *wein*) - Naturgarten nicht missen möchte: Die Fetthenne, eine spätblühende Staude und ein echtes Allroundtalent. Ihre beeindruckende Anpassungsfähigkeit und der unschätzbar ökologische Wert machen sie zu einer perfekten Bereicherung im Kontext von Permakultur, Naturgarten und sogar im heimischen Waldgarten. Da sie ab August bis in den Oktober blüht, bietet sie einen reich gedeckten Tisch, wenn sonst nicht mehr so viel blüht.

Es gibt viele verschiedene Sorten. Blüten- und Blattfarbe changiert von hellrosa über weiß nach grün, aber auch gelbe und tiefrote Varianten sind im Gartecenter zu finden. Meine dunkelroten Ableger lagen abgebrochen in einem öffentlichen Beet und wären wohl vertrocknet. Es gibt sie als niedrige Bodendecker wie auch als hohe ca 70cm hohe Stauden.


Verwendung:

Die Blätter sind geschmacklich wirklich zu empfehlen. Ich bin ein Wildkräuterfan, mag aber echt nciht alles, weil doch vieles, was als besonders lecker angepriesen wird, einfach nur bitter (Giersch *würg*) oder nur nach Gras () schmeckt. Bei den Stauden ist es immer mal wieder ähnlich, auch wenn hier der Anteil an wirklich guten Aromen für mich höher ist. In den Wildkräutersalat kommen statt Giersch also neben Gundermann und Löwenzahn (und mehr, aber dazu ein anderer Artikel) auch Fette Henne. Sie schmeckt säuerlich, ähnlich wie Sauerampfer, hat aber ein dickes, fleischiges Blatt und bereichert damit auch das Mundgefühl sehr. Kochen kann man sie auch, passt hervorragend in den Wok. Die Wurzeln und Blüten entsprechend auch. Als Heilpflanze wirkt sie astringierend, also wundheilend und blutstillend. Sie gehört also auf jeden Fall in den essbaren Stauden-, Wald- oder Naturgarten. Pflege und Vermehrung: Die Fette Henne fühlt sich in sonnigen bis halbschattigen Bereichen wohl und bevorzugt durchlässigen Boden, kommt aber auch auf lehmigen Standorten zurecht. Einmal etabliert, benötigt sie kaum zusätzliche Bewässerung – eine wunderbare Entlastung für mich als Gärtnerin und im Klimagarten natürlich ein Muss. Besonders erfreulich ist ihre Winterhärte, die ihr erlaubt, selbst frostige Temperaturen souverän zu überstehen. Einmal im Jahr kann man die äußeren Triebe kreisförmig stark zurückschneiden, da die daraus entstehenden kurzen Zweige die inneren, hohen stützen. Wie alle Sukkulenten (, die ich kenne) brechen die Triebe und Blätter nämlich doch recht leicht. Sonst braucht sie keine besondere Pflege. Eine alte Pflanze kann man durch Teilen verjüngen.

Vermehrung: Drei faszinierende Varianten

  1. Stecklinge: Für mich ist die Vermehrung durch Stecklinge eine bewährte Methode. Im Frühling oder Herbst schneide ich einfach kräftige Triebe ab, lasse sie einige Stunden antrocknen und setze sie dann in feuchte Erde. Ich achte darauf, dass die Blätter nicht im Substrat liegen, um Fäulnis zu vermeiden. Innerhalb weniger Wochen bilden sich Wurzeln, und ich kann meine neuen Pflänzchen an einen sonnigen Platz setzen.

  2. Blattstecklinge: Immer wieder fazinierend finde ich, wie Sukkulenten aus Blättern neu wachsen. Das gelingt mir persönlich aus irgendeinem Grund nicht gut und meinen ersten erfolgreichen Versuch hab ich dann vergessen zu gießen. So richtig. Über Wochen. Mist. Jetzt versuche ich es mit der Fetthenne und zwar so: Ich schneide ein gesundes Blatt ab und lasse es einige Tage an einem trockenen Ort liegen, damit die Schnittstelle abheilt. Anschließend lege ich das Blatt auf feuchte Erde und drücke es leicht an. Ich halte die Erde konstant feucht, und schon bald zeigen sich kleine Ableger, die ich einzeln in Töpfe pflanzen kann. Fotos folgen.

  3. Teilung: Im Frühling oder Herbst können Fetthennen auch durch Teilung vermehrt und verjüngt werden. Ich grabe die Pflanze aus, teile den Wurzelballen mit einem scharfen Messer und pflanze die Teilstücke an neuen Standorten ein. Dabei achte ich darauf, dass jedes Teilstück ausreichend Wurzeln und Triebe hat, um erfolgreich anzuschlagen.



Vielseitige Verwendung im Waldgarten: Besonders im Kontext meines Mini-Waldgartens erweist sich die Fetthenne als unschätzbarer Schatz. Sie fügt sich harmonisch in das Ökosystem ein, lockt Bestäuber an und schafft Rückzugsorte für Kleinlebewesen. Ihre Anpassungsfähigkeit macht sie zur perfekten Begleitpflanze unter Bäumen und Sträuchern. Bei mir ist sie aktuell eine der wenigen schneckenresistenten Pflanzen. Die Fetthenne erinnert mich daran, dass oft die bescheidenen Pflanzen in der Natur die größten Wunder vollbringen. Ihre Vielseitigkeit, Pflegeleichtigkeit und ökologische Bedeutung machen sie zu einer unverzichtbaren Ergänzung in meinem Permakultur-Projekt. Ich kann Euch nur wärmstens ans Herz legen, Euch mal in der Nachbarschaft oder in der Gärtnerei Eures Vertrauens nach dieser Pflanze umzuschauen. Bis bald, Lena

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